Günzenhausen, Ottenburg und Deutenhausen

Ins Licht der Geschichte tritt Günzenhausen erstmals durch eine Urkunde aus dem Jahr 805. Damals hieß der Ort Cucilinchusam und Cucinhusir (Heim des Cucilinc). Ein Hitto von Cuzinhusir besaß über 100 Tagwerk Wald. Er hatte 100 Karren Heuerträgnisse und eine Mühle, die Ottenburger Mühle, die heute noch in einem Nachfolgebauwerk besteht.

Die Broschüren "Heimat auf den Hügeln - Günzenhausen" und "Als unsere Orte noch Dörfer waren" von Georg Kollmannsberger sind im Rathaus käuflich zu erwerben.

Ottenburg wurde urkundlich erstmals 791 erwähnt. Es spielte im Mittelalter eine bedeutende Rolle. Von hier aus wurden die Hofmarkrechte der Freisinger Bischöfe ausgeübt, die auch die weltliche Gewalt in der Diozese ausübten. Als Herzog Heinrich der Löwe im Jahr 1158 die Isarbrücke bei Oberföhring abbrennen ließ, um sich die Einnahmen aus Markt- und Zollrechten zu veschaffen, befestigte Bischof Otto II Ottenburg.

Der heute verschüttete unterirdische Gang zwischen Ottenburg und Günzenhausen geht nach Meinung der Wissenschaft nicht auf diese Zeit zurück. Nach den aufgefundenen Resten - Nischen für Kerzen, raumartige Erweiterungen mit Sitzangelegenheiten für Versammlungen - stammte der Gang bereits aus der Keltenzeit und diente vermutlich religiösen Zwecken.

Der Dreißigjährige Krieg verschonte auch das Gebiet von Günzenhausen und Ottenburg nicht. Viele Anwesen wurden damals gebrandschatzt und dem Erdboden gleichgemacht. Bis heute hat Günzenhausen weítgehend seinen ländlichen Charakter bewahrt. Die Bevölkerung lebt vorwiegend von der Landwirtschaft, allerdings haben sich auch schon einzelne Siedlungen den zum Teil schmucken Bauernhäusern zugesellt. Der einzig nennenswerte Industriezweig ist die Kalksandstein-Herstellung.